Wissenschaftliches Schreiben von Studierenden anleiten und begleiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften
Modul II, Themenbereich 6 (FR-15-09)
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Wann |
02.07.2015 09:00
bis 04.07.2015 17:00 |
Wo | Universität Freiburg |
Termin übernehmen |
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Wissenschaftliches Schreiben ist im geistes- und sozialwissenschaftlichen Studium das zentrale Lern- und Prüfungsinstrument. Da die Ansprüche an die Prozesse und Produkte des wissenschaftlichen Schreibens weit über die Schreibanforderungen in der Schule hinausgehen, brauchen Studierende Anleitung, Übung und Begleitung, wenn sie lernen sollen, wie man wissenschaftliche Haus- oder Abschlussarbeiten schreibt.
Für Sie als Lehrende/r stellt dies in mehreren Hinsichten eine Herausforderung dar:
1) In verdichteten Fach-Studiengängen fehlt oftmals Platz fürs explizite Schreibenlehren und -lernen. 2) Ihre eigene wissenschaftliche Schreibkompetenz haben Sie i.d.R. weitgehend implizit erworben; deshalb ist es nicht ganz einfach, Ihr vorhandenes prozedurales Wissen nun explizit an die Studierenden weiter zu geben. 3) In die Bewertung von Studienarbeiten fließen sowohl Maßstäbe allgemeiner wissenschaftlicher Präzision ein als auch fachspezifische Standards – sowie Ihre persönliche Auffassung darüber, was einen ansprechenden wissenschaftlichen Text in Ihrem Fachgebiet ausmacht. Es ist nicht leicht, diese drei Maßstäbe so transparent zu vermitteln, dass Studierende lernen, ihre Sprache und ihr Denken mit Hilfe dieser Standards eigenständig zu steuern.
An diesen Herausforderungen setzt der Workshop an. In einer Mischung aus Übung, Reflexion und Input erkunden Sie die Herausforderungen des wissenschaftlichen Schreibens und Ihr implizites professionelles Schreibwissen. Vor diesem Hintergrund machen Sie sich die Schwierigkeiten bewusst, die schreib-unerfahrene Studierende mit der wissenschaftlichen Textproduktion typischerweise haben. Sie lernen bewährte Instrumente aus der akademischen Schreibdidaktik kennen, mit denen Sie Studierende dabei unterstützen können, Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Schreiben aufzubauen und in die verlangten Anforderungen hineinzuwachsen.
Im Einzelnen dreht sich der Workshop um die folgenden Fragen:
- Wie lassen sich die Normen des wissenschaftlichen Denkens und Kommunizierens für Studierende transparent machen?
- Wie lassen sich Arbeitsstrategien für einen produktiven Schreibprozess vermitteln?
- Wie kann man Studierenden Rückmeldung auf Mängel in ihren Texten so geben, dass sie daraus auch tatsächlich etwas lernen?
- Welche Anforderungen an wissenschaftliche Texte sollten den Schwerpunkt der Beurteilung ausmachen?
- Welche Anforderungen an die Studierenden lassen sich in Form von Handouts vermitteln, welche im Rahmen von Übungen in Lehrveranstaltungen – und welche in Sprechstunden?
Ziel des Workshops ist es, dass Sie die typischen Schreibschwierigkeiten von Studierenden kennen und effiziente Lehr- und Betreuungsverfahren in Ihrer Betreuungspraxis angemessen einsetzen.
Um den Workshop für Sie möglichst konkret und profitabel zu gestalten, werde ich Sie im Vorfeld anschreiben und Sie um kleine Textproben bitten – einen eigenen und ggf. mehrere studentische.
Voraussetzungen:
- Sie sind Hochschulehrende/r im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften.
- Sie sind bereit, sich auf ungewöhnliche Schreibübungen einzulassen, um dadurch effiziente didaktische Handgriffe kennen zu lernen.
Referentin: Gabriela Ruhmann
Termin: Do-Sa, 02.-04.07.2015
Umfang: 3 Tage (jeweils ganztätig)
Anmeldung: Hier geht es zur Anmeldung unter Auswahl der Veranstaltung und Angabe Ihrer Kontaktdaten.